Pragser Dialektwörter - "Probisa Dialektwerto"

Wie die Gesellschaft selbst, verändert sich auch die Sprache laufend: Neue Wörter kommen hinzu, alte geraten in Vergessenheit. Mit dieser Seite wollen wir fast vergessene Wörter, aber auch Bräuche oder Tätigkeiten in Erinnerung rufen.
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Wer noch Dialektwörter weiß, bitte an die Mail: gemeindeblattl.prags@gmail.com mit dem Kennwort: „Pragser Dialektwörter“ schicken oder in der Gemeinde Prags bei Miriam Plaikner abgeben.

Wer soll denn das noch verstehen?

TEIL 5

„Bärndreck“

Schriftsprache: Lakritze


„Beißwurm“

Schriftsprache: Schlange


„Plätze“

Schriftsprache: Verletzung


„dograttln“

Schriftsprache: jemanden ärgern


„Dornepfl“ 

Schriftsprache: Hagebutte

 


„ealas“    

Schriftsprache: zu wenig gesalzen    


„fruitig“  

 Schriftsprache: sehr lebhaft


„in Ganggo hobm“       

Schriftsprache: zornig sein  


„Rotzbremse“     

Schriftsprache: Schnurrbart/Schnauzer 

  


„Mousl“ 

Schriftsprache: Narbe, verheilte Wunde  


„Kaische“   

Schriftsprache: armseliger Hof oder verlottertes Haus


„voriebm“ 

 Schriftsprache: hinterhältig, schlau  


TEIL 4

„af do Garre sain“

Schriftsprache: unterwegs sein


„augidraht“

Schriftsprache: übermütig


„voraußn“

Schriftsprache: auf der vordere Seite


„hintaußn“

Schriftsprache: auf der Rückseite


do„augidraht“ 

Schriftsprache: das Heidekraut

 


„ausnemm“    

Schriftsprache: jemanden ausnützen    


„Hegedaxl“  

 Schriftsprache: die Eidechse  


„dummidumm“       

Schriftsprache: rundherum  


„hintofozich“     

Schriftsprache: heimtückisch 

  


„a Baaze“ 

Schriftsprache: eine Herpesblase  


„a Lamsieda“   

Schriftsprache: ein langsamer Mensch


„knefn“ 

 Schriftsprache: "lästig" um eine Person umherstreifen  


„tschaggilat" 

Schriftsprache: schwach auf den Beinen


„Bampecka“ 

Schriftsprache: der Specht


„motschn“  

Schriftsprache: undeutlich sprechen


TEIL 3

„a Zoddo“
Schriftsprache: ein Stofflumpen    


„doniagn“

Schriftsprache: müde, erschöpft



„gschmorgands“

Schriftsprache: in der Früh  



„gschnochts“

Schriftsprache: am Abend


„zachnleitn“   

Schriftsprache: Glocken läuten - eine halbe Stunde vor Gottesdienst



„di Bochtgrutte“ 
 Schriftsprache: eine Kehrschaufel    


„garazn“ 

Schriftsprache: ein quietschendes Geräusch  


„di Schmirbe"

Schriftsprache: eine Salbe  

 


„do Inslat"

Schriftsprache: das Rindsfett

   


„di Greipm"

Schriftsprache: Rückstände von Schweinefett

   


„di Linsat“

Schriftsprache: die Leinsamen   


„do Vetto"


Schriftsprache: der Onkel

   


„di Basl"

Schriftsprache: die Tante

   


„di Gschwistratkindo“

Schriftsprache: die Cousinen

   


„do Nochgschwistratkindo"

 Schriftsprache: die Nachcousinens   



Fast vergessene Geräte / Gebrauchsgegenstände von Damals:


Was war die „di Farggl“- ein Holzgestelle (Art Gatter), dieses wurde im Winter mit Heu beladen und von der hohen Bergwiese bis zum Weg gezogen. Dort wurde die gesamte Beladung auf einen Schlitten aufgeladen und mit diesem nach Hause transportiert.

   


Was ist ein „do Gonta“- war ein Wagen mit zwei Rädern, zum Transportieren von Heu oder ähnlichen, das von Männern gezogen wurde.



TEIL 2

„seggant“

Schriftsprache: pingelig, genau

   


„di Potschn“

 Schriftsprache: Pantoffeln, Hausschuhe   


„a Schlangl“

Schriftsprache: Person, die alles etwas „lockerer“- „leichter“ nimmt   


„di Gloddo“

 

Schriftsprache: ein Kuh Hals

   


„do Uisch“

Schriftsprache: eine Wasserrinne-Wasserauskehre in einer Straße

   


„do Bittra“

Schriftsprache: ein Zirbenholz Trinkfass (in diesem bleibt Wasser besonders frisch)   


„is Pirl“

Schriftsprache: der Dachboden im Stadel

   


„do Terpentikl“

Schriftsprache: der Pendel an der Uhr

   


„rearn“

Schriftsprache: weinen

   


„inkalchn“

 Schriftsprache: Eier zum Haltbarmachen in „Kalk“ einlegen   


„do Owacha“

Schriftsprache: Heublumen mit Salzwasser nass machen (zum Verfüttern an die Kühe)

   


„is Stezzile“

Schriftsprache: kleine Wanne/ Behälter mit Griff   


Fast vergessene Geräte / Gebrauchsgegenstände von Damals:

Was war der „Londauer“- ein Rossgespann mit meistens zwei Rössern, der zum Transportieren von Personen genutzt wurde- also der „Taxi- bzw. Busdienst“ von damals.

      


Die zwei Pferde wurden mit einer „Teischtl“ -Holzstange, die zwischen den zwei Pferden angebracht wurde, verbunden.

   


Was versteht man unter „Azgotto“- ein „Holzgestell“ zum einspannen des Pferdes.


TEIL 1

„is Goden“

Schriftsprache: ist die heutige Speisekammer   


a Pitschile“

Schriftsprache: ist ein kleines Brot wie das Vischgerle


„gale“

Schriftsprache: zu wenig gesalzene Speisen

   


„do Firschta“

Schriftsprache: eine Schürze/ Arbeitsschürze (Blauer Schurz)   


„do Spensa“

Schriftsprache: eine kurze Jacke (Blaue Leinenjacke, nur für die Arbeit angezogen)  

      


„di Are“

Schriftsprache: die Eier   


„do Schwass“

Schriftsprache: das Blut (Vorwiegend Schweineblut)


„do Pinokel“



Schriftsprache: ein Vergrößerungsglas/ Lupe


„do Selbstbinta“

Schriftsprache: die Krawatte


„toschgat“

Schriftsprache: ungeschickt


„do Umegong“

Schriftsprache: die Prozession

   

Fast vergessene Bräuche von Damals:

Was war der „Schlengltog“- dieser Tag war der 05. Februar. An diesem Tag begaben sich Arbeitslose auf einem Markt auf Arbeitssuche. Derjenige der Arbeit suchte, hatte einen Löffel an seinem Hut befestigt/ aufgesteckt. Dies war ein einfaches Erkennungszeichen für Arbeitgeber, die einen Arbeiter suchten.

                     


Was versteht man unter „Unwissn“- in früheren Zeiten gab es noch keine Partezettel, wenn jemand starb. So wurde ein Bote beauftragt, der die Nachricht eines Todesfalles in die Häuser überbrachte. Dies nannte man dann einfach „Unwissn“.

   

  • Alle Texte gesprochen von Brigitta Sinner Putzer
  • Letzte Änderung: 06.07.2023